Vor- und Nachteile der Kartenzahlung für Händler
Für viele ist bargeldloses Bezahlen beim Shoppen längst erste Wahl. Warum eigentlich? Und gibt es Argumente, die dagegensprechen Kartenzahlung anzubieten? Erfahren Sie hier, welche Vor- und Nachteile die Kartenzahlung für Händler hat, von Komfort und Kundenbindung bis zu Technik und Kosten.
Für Eilige
Kartenzahlung...
- begrenzt den Einkaufswert nicht auf die Bargeldsumme im Portemonnaie der Kunden.
- verursacht, gemessen am Anteil des Umsatzes, meist geringere Kosten als Barzahlung.
- setzt eine funktionierende Technik voraus.
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„Moment, ich hab’s passend“ – dieser Satz fällt an deutschen Kassen immer seltener. Laut einer GfK-Studie zu Bezahltrends im Handel von 2021 boomt kontaktloses und mobiles Bezahlen. Demnach lassen inzwischen 59 Prozent der Deutschen ihr Bargeld beim Einkauf lieber stecken und möchten stattdessen elektronisch zahlen. Noch aber akzeptieren längst nicht alle Händler EC- oder Kreditkarten in ihren Kassensystemen. Wer sich unsicher ist, ob sich Kartenzahlung für das eigene Unternehmen lohnt, sollte sich intensiv mit dem Pro und Contra für bargeldloses Bezahlen auseinandersetzen.
Pro und Contra der Kartenzahlung für Händler auf einen Blick
- Erhöhte Kundenzufriedenheit
- Förderung von Spontankäufen & gesteigerte Umsätze
- Beschleunigter Bezahlvorgang / Steigerung der Effizienz
- Vereinfachte Abrechnung
- Verringertes Risiko (Zahlungsausfall, Falschgeld, Diebstahl)
- Kosten (fix und variabel)
- Umgang mit komplexen Systemen & Abhängigkeit von Technik
Welche Vorteile hat bargeldlose Zahlung für Händler?
Die Akzeptanz von EC- und Kreditkarten unterstreicht den zeitgemäßen Auftritt des eigenen Unternehmens. Doch was sind die Vorteile der elektronischen Zahlung für den Händler, warum sollten Sie Kartenzahlung anbieten? Wo liegen die Vorteile der Kartenzahlung für Kunden?
Kundenzufriedenheit erhöhen
2019 ergab eine GfK-Studie zum stationären Handel, dass 92 Prozent aller Befragten sich die Möglichkeit der Kartenzahlung wünschten. Mehr noch: Ein Drittel erklärte, schon einmal ein Geschäft verlassen zu haben, weil dort nur Barzahlung möglich war. Im besten Fall entging den Händlern dadurch „nur“ ein Geschäft – im schlimmsten Fall war der Kunde dauerhaft verloren.
Spontankäufe begünstigen
Nicht immer hat man (genug) Bargeld für einen Einkauf dabei – die Brieftasche oder das Smartphone in der Regel schon. Elektronische Bezahlmöglichkeiten fördern das spontane Shopping, vor allem für Laufkundschaft ist bargeldlose Zahlung oftmals Grundvoraussetzung für einen Einkauf.
Höhere Umsätze ermöglichen
Bei Barzahlung setzt das Geld im Portemonnaie dem Einkauf eine klare Grenze. Und die sinkt: 2021 trugen die Deutschen 15 Euro weniger Bargeld mit sich herum als noch 2020. Laut Klarna Cash Index ist der Wert von durchschnittlich 89,22 Euro auf 74,80 Euro gesunken. Der Spielraum bei Kartenzahlung ist deutlich höher.
Schneller zahlen
Im Schnitt ist Barzahlung schneller als Kartenzahlung mit PIN (24,16 Sekunden) oder kontaktlose Zahlung mit PIN (21,07 Sekunden). Wer es besonders eilig hat, sollte jedoch auf kontaktlose Zahlung ohne PIN (14,64 Sekunden) oder mit dem Smartphone (14,34 Sekunden) setzen. Das geht aus der Studie „Payment 2019“der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Heilbronn hervor. Demnach sind beide Zahlungsmittel gut fünf Sekunden schneller als das Abzählen von Geld. (19,19 Sekunden).
Effizient arbeiten
Ist der Bezahlvorgang schnell erledigt, schrumpft die Warteschlange an der Kasse. Das geht sowohl mit einer höheren Kundenfrequenz als auch einem geringeren Personalaufwand einher. Sind die Mitarbeitenden weniger eingebunden, können sie andere Serviceleistungen anbieten und das Kauferlebnis für Kunden verbessern.
Abrechnungen vereinfachen
Weniger Bargeld in der Kasse bedeutet weniger Aufwand beim Abrechnen. Viele Anbieter von EC-Geräten geben regelmäßig übersichtliche Aufstellungen aller Bezahlvorgänge. So lässt sich jede Transaktion genau nachvollziehen.
Risiko verringern
Elektronisches Bezahlen bedeuten auch einen Schutz für Händler, und das in mehrfacher Hinsicht. So schützen Kartenzahlungen vor Zahlungsausfällen, da beim Electronic-Cash-Verfahren in Sekundenschnelle erkannt wird, ob genug Geld auf dem Konto bzw. der Dispo groß genug ist. Bei Kreditkarten überprüft das Kartenlesegerät die Echtheit der Karte, ob diese gesperrt und ob die Zahlungssumme gewährleistet ist. Zudem schützt Kartenzahlung vor der Annahme von Falschgeld sowie, bis zu einem gewissen Grad, vor Überfällen. Schließlich bringt es Räubern nichts, in eine leere Kasse zu greifen.
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AngebotsvergleichNachteile Kartenzahlung: Technik, Kosten, Komplexität
Die Vorteile der Kartenzahlung für Einzelhändler sind umfassend. Doch gibt es auch Nachteile bei der Kartenzahlung? Argumente dagegen sind in der Regel hohe Kosten und komplizierte Technik – manchmal aber nur auf den ersten Blick. Wir haben die Nachteile der Kartenzahlung für Händler und die entstehenden Kosten zusammengefasst.
Technische Abhängigkeit
Möchte der Kunde mit Karte zahlen, muss das EC-Terminal zwingend funktionieren. Ansonsten wird es nichts mit dem bargeldlosen Einkauf. Machen technische Störungen oder ein Ausfall des Internets dem Shopping-Vergnügen einen Strich durch die Rechnung, sorgt das für Frust – bei Händler und Kunde gleichermaßen.
Komplexität
Tatsächlich will der Umgang mit den EC-Terminals gelernt sein. Das gilt umso mehr, je mehr Funktionen sie bieten. Kontaktloses Zahlen? Google Pay? Damit müssen sich Händler und Mitarbeiter intensiv auseinandersetzen.
Kosten
Auch die Kosten der Kartenzahlung sind für Gewerbetreibende relevant. Hier gilt es, zwischen fixen und variablen Kosten zu unterscheiden. Fixe Kosten entstehen durch Mietgebühren fürs EC-Terminal, sofern man es nicht kauft, und für Serviceleistungen. Gelegentlich wird fürs Einrichten und Freischalten des Lesegeräts einmalig Geld fällig. Wer Clearing in Anspruch nimmt, bei dem alle Transaktionen des Tages gesammelt überwiesen werden, muss auch dafür zahlen. Variable Kosten entstehen mit jeder Transaktion. Bei EC-Karten: sieben bis zehn Cent, zusätzlich ein geringer Prozentsatz des Umsatzes als Autorisierungsentgelt. Bei Kreditkarten: Je nach Anbieter durchschnittlich 1,5 Prozent des Umsatzes.
tradingtwins-Lesetipp
Ratgeber Kartenzahlung
Sie sind unsicher, ob Kartenzahlung das Richtige für Ihr Geschäft ist? In unserem Ratgeber-Artikel finden Sie alles Wichtige zum Thema Kartenzahlung - übersichtlich und verständlich erklärt.
Ratgeber KartenzahlungAlles an seinem Platz oder flexibel im Gebrauch – EC-Terminals
Gastronomie, Einzelhandel & Co: Je nach Einsatzgebiet setzen Händler bevorzugt auf stationäre, portable oder mobile Kartenlesegeräte. Jedes EC-Terminal hat eigene Vorteile und Nachteile:
- Stationäre Kartenleser: Diese Geräte sind per LAN-Kabel ans Datennetz angeschlossen oder gleich Teil des Kassensystems. Man findet sie zum Beispiel in größeren Handelsketten. Sie beanspruchen etwas mehr Platz als mobile oder portable Modelle, dafür sind Unterbrechungen der Datenverbindung praktisch ausgeschlossen.
- Portable Kartenleser: Diese tragbaren Geräte kommunizieren mittels WLAN oder Bluetooth. Diese Übertragungswege sind Voraussetzung, damit etwa Gäste in der Gastronomie bequem am Tisch bargeldlos zahlen können. Zudem muss man den Ladestand des Akkus im Blick haben.
- Mobile Kartenleser: Für alle, die Kartenzahlung unterwegs anbieten möchten, von Taxiunternehmen über Betreiber von Foodtrucks bis hin zu Handwerkern. Mittels SIM-Karte sind mobile EC-Kartenlesegeräte mit dem Mobilfunknetz verbunden. Auch sie funktionieren nur mit aufgeladenem Akku.
Kartenleser können entweder gemietet oder gekauft werden. Eine Faustregel besagt, dass sich ein Mietgerät ab einem monatlichen Umsatz von 2.000 Euro lohnt. Liegt man darunter, etwa als Neugründer oder im Saisonbetrieb, ist der Kauf oft die bessere Wahl. Sie haben sich dafür entschieden, bargeldloses Bezahlen in Ihrem Geschäft zu ermöglichen? Dann sollten Sie sich noch mit Bezahlsystemen, Zahlungsarten und Payment-Anbietern auseinandersetzen. Haben Sie sich schon nach NFC-Technologie oder der Zahlungsannahme mit dem Handy erkundigt? Hier erklären wir Ihnen, wie Sie in Ihrem Geschäft Kartenzahlung anbieten.
tradingtwins-Tipp: Bargeldlos ist nicht gleich trinkgeldlos
„Wer im Café, im Restaurant oder im Nagelstudio um sein Trinkgeld fürchtet, sobald das Thema Kartenzahlung aufkommt, darf beruhigt sein. Guter Service kann auch weiterhin belohnt werden. Viele EC-Kartenlesegeräte haben eine entsprechende Funktion integriert. Das Trinkgeld lässt sich entweder als konkreter Betrag oder als Prozentsatz der Rechnung angeben. Aber: Kreditkarten- oder EC-Gebühren werden für den Inhaber auch beim Geben von Trinkgeld fällig. Dieses Angebot sollte man daher in erster Linie als Service verstehen, der dem Kunden das Kramen nach Münzen oder Scheinen erspart.“
Anna
tradingtwins Redaktion
Warum akzeptieren immer mehr Händler in Deutschland Kreditkarten?
Während die girocard in 2021 mit einem Plus von 2,3 Prozentpunkten beim deutschen Einzelhandelsumsatz am stärksten zulegte (42,4 Prozent), ist auch die Kreditkarte auf dem Vormarsch. Sie legte laut EHI-Studie Zahlungssysteme im Einzelhandel 2022 um 0,5 Prozentpunkte zu und erreichte neun Prozent. Damit ist das Niveau noch überschaubar, der Trend zeigt aber nach oben. Warum?
Treibende Kraft ist unter anderem der Tourismus. Gäste aus aller Welt reisen oftmals mit anderen Währungen als Euro im Portemonnaie. Für sie ist die Akzeptanz von Kreditkarten von großer Bedeutung, nicht nur im Hotel oder bei der Fluggesellschaft. Außerdem sind die Kosten für die Zahlung mit Kreditkarte deutlich gesunken. Seit einer EU-Verordnung aus dem Jahr 2015 sind die Gebühren auf 0,3 Prozent der jeweiligen Zahlungssumme begrenzt, sofern es sich nicht um Firmenkreditkarten oder American Express handelt. Und nicht zuletzt sind bei Bezahl-Apps fürs Smartphone überwiegend Kreditkarten hinterlegt.
Fazit: Lohnt sich Kartenzahlung für den Handel?
Eine allgemeingültige Aussage lässt sich schwer treffen, schließlich hat jeder Händler individuelle Anforderungen. In der Regel überwiegen aber die Vorteile. Zwar lassen sich die Kosten bei Kartenzahlung nicht wegdiskutieren, nur fallen diese auch bei Barzahlungen an: Das Geld muss schließlich verarbeitet, gelagert, eingezahlt und gewechselt werden.
Eine Studie der Bundesbank kommt zu dem Ergebnis, dass beim Bezahlen mit Bargeld Transaktionskosten von 24 Cent entstehen. Dieser Wert liegt damit unter den etwa 34 Cent pro Einkauf mit EC-Karte. Allerdings werden mit Münzen und Scheinen auch nur kleinere Beträge beglichen, größere Summen dagegen oft bargeldlos. Durchschnittlich kostet die Barzahlung 1,8 Prozent des Umsatzes – und damit mehr als die Zahlung per Girocard (0,67 Prozent) oder Lastschriftverfahren (0,97 Prozent). Auch die technische Abhängigkeit lässt sich nicht bestreiten. Umso wichtiger ist es, einen Payment-Anbieter zu wählen, der im Problemfall schnell erreichbar und zuverlässig ist. Und nicht zuletzt spielt die Wahl des passenden EC-Terminals eine wichtige Rolle.
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