Datenrettung: So sollten Sie jetzt vorgehen
Horror-Szenarien für jeden Computernutzer: Die Daten sind gelöscht. Die Hardware ist beschädigt. Virusbefall. Doch bewahren Sie Ruhe, es gibt Spezialisten für Datenrettung, die sich um jeden Fall kümmern: Egal, ob der Datenverlust privat oder beruflich ist, um welchen Dateityp und Datenträger es sich handelt. Wir gehen mit Ihnen Schritt für Schritt durch, wie Sie jetzt vorgehen sollten, erklären den Ablauf und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.
Für Eilige
Das Wichtigste zur Datenrettung auf einen Blick
- Falls es sich um einen physischen Schaden handelt, sollten Sie als erste Maßnahme die Hardware sofort vom Strom nehmen (z.B. bei einem USB-Stick) oder abschalten.
- Die Erfolgschancen auf Datenrettung liegen nach Angaben einiger Anbieter zwischen 90 und 95 Prozent.
- Die Kosten einer Datenrettung belaufen sich je nach Schadensfall auf eine Höhe im drei- bis vierstelligen Bereich. Nach einer ersten Analyse erhalten Sie von den Anbietern ein verbindliches Festpreisangebot.
- Die geretteten Daten erhalten Sie zurück auf einem neuen Datenträger oder per Download in der Cloud.
Hilfe, meine Daten sind weg! Erste Maßnahmen
Der Worst Case ist eingetreten: Ihre Daten sind weg. Vielleicht durch versehentliches Löschen, vielleicht durch einen Virenbefall oder Sie haben durch einen mechanischen Defekt keinen Zugriff mehr auf die Hardware. Auch wenn es schwerfällt, bewahren Sie jetzt einen kühlen Kopf. Mit unserem Erste-Hilfe-Kurs für Datenrettung wissen Sie, was jetzt zu tun ist.
- Einmal tief durchatmen und Ruhe bewahren. Das sagt sich so leicht, das wissen wir. Doch das Schlimmste, was Sie jetzt tun können, ist, unüberlegt zu handeln und wild herumzuklicken oder den Datenträger selbst zu öffnen.
- Falls es sich um einen Computer oder ein Handy handelt, schalten Sie es aus, im Zweifel indem Sie für mehrere Sekunden den Startknopf gedrückt halten. Externe Festplatten oder USB-Sticks nehmen Sie vom Strom. Je länger Ihr Gerät in Betrieb ist, desto größer können die Datenverluste werden.
- Dokumentieren Sie, was passiert und ggf. welcher Schaden entstanden ist.
- Suchen Sie sich einen Spezialisten für Datenrettung. Wir helfen Ihnen gerne dabei, füllen Sie einfach unser Formular aus.
- Lassen Sie sich beraten und eine Schadens-Analyse erstellen. Damit verbunden ist auch das Festpreisangebot für die Datenrettung.
Wie hoch sind die Erfolgschancen einer Datenrettung?
Eine Garantie für Datenrettung gibt es nicht. Ob die Daten wieder in vollem Umfang hergestellt werden können, hängt von jedem individuellen Fall ab. Welcher Fehler ist dem Datenverlust vorausgegangen? Ist der Datenträger heruntergefallen oder altersschwach? Wurde er aus einem Brand gerettet? Liegt ein Virenbefall vor oder wurde schlicht versehentlich etwas gelöscht? Viele Faktoren kommen zusammen, daher wird vor der Datenrettung immer eine Analyse vorgenommen. Einige Datenretter werben mit einer vertraglichen Erfolgsrate von 90 bis 95 Prozent.
Teilweise können Sie selbst zur Erfolgsgarantie beitragen, wie Sie bereits bei den Maßnahmen gesehen haben. Spezialisten raten außerdem von eigenen Rettungsversuchen ab, da ohne Kenntnisse die Schäden noch verschlimmert werden können. Sollten Sie Ihren Datenträger beispielsweise mit Kaffee überschüttet haben, ist schnelles Handeln angesagt. Wenn Sie zu lange warten, korrodiert die Hardware, was eine Datenrettung unmöglich macht.
Mit welchen Kosten muss ich rechnen?
Datenrettung ist teuer. Doch wie hoch die tatsächlichen Kosten ausfallen, hängt von jedem Schadensfall individuell ab. Das ist auch bei den einzelnen Anbietern zu lesen. Der Preis setzt sich zusammen aus dem Umfang der Beschädigung, Schadensart, Datenträgertyp sowie Datenträgergröße, zum Beispiel in GB berechnet. Eine durch Feuer angekohlte Festplatte, die ins Labor muss, wird Sie mehr Geld kosten als ein Laptop, der aufgrund einer Formatierung Daten verloren hat.
Kostenlose Hardware-Analyse
Bevor Sie ein verbindliches Festpreisangebot bekommen, führen die Techniker vor der Datenrettung eine Analyse der Hardware durch, um sich ein Bild über den Schadensfall zu machen. Die Analyse wird bei vielen Anbietern nicht berechnet. Lassen Sie sich vom Profi beraten und informieren Sie sich vorher, ob Sie für die Analyse zum Schadensbild etwas bezahlen müssen.
Konkretes Preisbeispiel: USB-Stick
Auf den Webseiten einiger Anbieter finden Sie Preislisten zu den einzelnen Datenträgern. Beim konkreten Preisbeispiel haben wir uns den USB-Stick als einfachstes und vergleichbares Beispiel herausgesucht. Jeder hat einen oder weiß, was sich hinter diesem Begriff verbirgt.
- Data Reverse: ab 149 Euro
- Kuert Datenrettung:
- Physikalisch defekt: ca. 500 - 1000 Euro
- Logisch beschädigt: ca. 400 Euro - 700 Euro
- DrData Datenrettung:
- kein Mikroelektronik-Labor nötig: 250 - 550 Euro
- Mikroelektronik-Labor nötig: 320 - 680 Euro
Weitere Kosten
Den Preislisten können Sie auch entnehmen, ob es einen Notfall- oder Express-Service gegen Aufschlag gibt etc. Weitere Kosten können entstehen für Ersatzteile, falls Ihre Hardware repariert wird, den neuen Zieldatenträger, auf dem Ihre geretteten Daten gespeichert werden sowie Kosten für den Rückversand.
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Wie ist der Ablauf bei einer Datenrettung?
Sobald Sie einen Anbieter für Datenrettung gefunden haben, passiert folgendes:
Analyse des Schadenfalls
Festpreisangebot
Phase der Datenrettung
Rückgabe der geretteten Daten
Ablauf einer Datenrettung
Analyse: Der Anbieter nimmt eine umfangreiche Analyse des Datenträgers vor. Er prüft, wie hoch die Wahrscheinlichkeit der Datenrettung ist und mit welchem Aufwand sie verbunden ist. Liegt ein schwerwiegender Schaden vor, kommt Ihre Hardware ins Datenrettungslabor. In einem solchen Fall steigen die Kosten entsprechend an.
Festpreisangebot: Ist die Prüfung beendet, erhalten Sie ein verbindliches Festpreisangebot, das Sie annehmen können. Alternativ steht es Ihnen frei, sich nach einem anderen Spezialisten umzusehen.
Datenrettung: Haben Sie sich für das Angebot entschieden, beginnt die Phase der Datenrettung. Wie diese genau funktioniert, hängt vom Schadensfall ab. Je nach Umfang kann die Datenwiederherstellung zwischen wenigen Stunden und einigen Tagen dauern.
Qualitätskontrolle: War die Datenrettung erfolgreich, prüfen die Datenretter das Datenmaterial auf Qualität und Vollständigkeit. Konnte alles gerettet werden? Muss noch einmal nachjustiert werden? Sie als Kunde erhalten außerdem eine Liste der geretteten Daten.
Datenübergabe: Wurde die Qualitätsprüfung bestanden, werden die geretteten Daten auf einen neuen Datenträger überspielt. Ihr defektes Gerät wird beim Datenretter fachmännisch entsorgt oder auf Wunsch an Sie zurückgeschickt.
Bitte beachten Sie, dass dieser Ablauf nicht verbindlich ist und es von Anbieter zu Anbieter Abweichungen geben kann. Genaue Details erfragen Sie am besten im Austausch mit den Datenrettern.
Welche Möglichkeiten der Datenrettung gibt es?
Wenn Sie von einem Datenverlust betroffen sind, gibt es drei Anlaufstellen, die Sie nutzen können.
Hardware einsenden
Online finden Sie viele Anbieter für professionelle Datenrettung. Die defekte Hardware senden Sie per Post dorthin, sofern der Anbieter nicht in Ihrer Stadt ist. Sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen sind hier gut aufgehoben. Die Spezialisten bieten Datenrettung auf breiter Ebene an und kümmern sich um jeden Schadensfall aller Datenträger, Systeme und Dateitypen.
Anbieter vor Ort
Vielleicht laufen Sie täglich unbewusst an einem Geschäft für Datenrettung auf dem Weg zur Arbeit vorbei - jetzt ist es Ihre erste Adresse. Der Vorteil: Sie müssen die Hardware nicht erst einsenden und können direkt vorbeischauen. Für den Anbieter vor Ort gilt das Gleiche wie für Anbieter, bei denen Sie die Hardware einsenden würden: Wenn Sie wichtige Daten verloren haben oder die Hardware einen Defekt hat, sind Sie hier an der richtigen Stelle.
Recovery Software
Sind Sie sicher, dass kein mechanischer Defekt vorliegt und Sie die Daten beispielsweise durch eine Formatierung oder Virenbefall verloren haben, können Sie auf eine Recovery Software zurückgreifen. Der Markt für solche Software ist sehr groß. Bevor Sie jedoch irgendeine Software kaufen, sollten Sie die Ursache für den Datenverlust kennen. Denn Software ist in ihren Funktionen nicht immer identisch und behandelt unterschiedliche Fehlerquellen.
Wenn Sie unsicher sind, welche Form der Datenwiederherstellung die richtige für Sie ist, helfen wir Ihnen gerne weiter. Beantworten Sie einfach die Fragen zu Ihrem Datenverlust in unserem Formular und erhalten passende Spezialisten für Datenrettung zum unverbindlichen Angebotsvergleich.
Wann lohnt sich (professionelle) Datenrettung?
Diese Frage gilt es aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beantworten. Nicht zuletzt steht aber nach dem ersten Schock immer die Frage im Vordergrund, wie wichtig die Daten wirklich sind. Sind es ideelle Verluste wie Fotos, E-Mails und persönliche Erinnerungen? Oder gehen mit den Datenverlusten womöglich auch finanzielle Verluste einher? Wir sehen uns drei Fälle an, bei denen sich professionelle Datenrettung lohnt.
Geschäftskritische Daten
Ist der Schadensfall in Ihrem Unternehmen aufgetreten und handelt es sich bei dem Verlust um geschäftskritische Daten, dann empfiehlt es sich dringend, einen professionellen Datenretter aufzusuchen. Jeder Eigenversuch einer Wiederherstellung ohne Kenntnisse über die Ursache (zum Beispiel mit einer Software) kann dazu führen, dass Daten überschrieben werden - und eine Datenrettung unmöglich wird.
Privathaushalt, Abwägen ist sinnvoll
Sind Sie eine Privatperson, haben Daten zum Beispiel versehentlich gelöscht oder liegt ein Virusbefall vor, können Sie abwägen, ob Ihnen eine Recovery Software weiterhilft. Informieren Sie sich aber gut, welche Sie installieren, da - wie weiter oben erwähnt - jede Software an unterschiedlichen Problemen ansetzt. Wägen Sie außerdem ab, welche Daten betroffen sind. Ist „nur“ die SD-Karte mit den letzten Urlaubsbildern defekt? Oder ist das Laufwerk Ihres Laptops betroffen und wichtige Steuerunterlagen nicht mehr erreichbar? Auch dann lohnt sich ein Gang zu einem Datenretter.
Physischer Schaden
Sobald ein physischer Schaden vorliegt, sollten Sie unbedingt professionelle Datenrettung in Anspruch nehmen. Also dann, wenn Ihnen ein Datenträger heruntergefallen ist, eine externe Festplatte Geräusche macht oder Ihnen der Zugriff auf ein Speichermedium verwehrt wird. Öffnen Sie die Hardware auf keinen Fall selbst, da die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass Sie den Schaden vergrößern und die Daten nicht mehr zu retten sind. Hier sollten Profis ran, die die Hardware im Reinraum öffnen.
Auf welchem Weg bekomme ich meine geretteten Daten wieder?
War die Datenwiederherstellung erfolgreich, werden Ihre Daten auf einen externen Datenträger gesichert. Das kann je nach Anbieter und Rücksprache eine externe Festplatte, ein Stick oder auch eine Cloud sein. Unter Umständen ist Ihre Hardware zu retten und benötigt nur ein neues Ersatzteil. Wenn der Anbieter Ihre Hardware repariert, erhalten Sie auf Wunsch Ihre Daten auf Ihrem alten Gerät zurück.
Falls Sie die geretteten Daten per Post erhalten, wird der Datenträger entsprechend gut verpackt. Bis er wohlbehalten bei Ihnen angekommen ist, sind die Daten beim Anbieter zwischengespeichert. In einem Geschäft vor Ort können Sie Ihre Daten auf dem neuen Speichermedium persönlich entgegennehmen.
Datenlöschung: Auch das ist gewünscht
Im Moment erscheint Ihnen der Gedanke absurd, dass Daten auf Wunsch gelöscht werden. Doch Firmen, die Daten retten, bieten als Dienstleistung auch Datenlöschung an. Es gibt gute Gründe für Datenlöschung, zum Beispiel wenn Sie Ihre gebrauchte Hardware verkaufen möchten. Dann ist es absolut empfehlenswert, vorher zu einem Profi zu gehen und Ihre alten Dateien und möglicherweise sensiblen und persönlichen Daten unwiederbringlich zu löschen.
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