Solaranlage installieren: Das müssen Sie wissen
Strom immer teurer, Umweltschäden immer größer: Die Energie- und Klimakrise sind in vollem Gange. Ein Teil der Lösung: Erneuerbare Energie durch Solaranlagen. Sie senken Kosten, sichern Unabhängigkeit und sind umweltfreundlich. Wir informieren, wie sich mit Solaranlagen langfristig sparen lässt, welche Fördermaßnahmen es gibt und worauf Sie bei der Anschaffung achten müssen.
Für Eilige
Das Wichtigste über Solaranlagen im Überblick
- Solaranlagen erzeugen Strom nachhaltig - für Unternehmen gleichermaßen wie für Privatleute
- Solaranlagen sind teuer in der Anschaffung, amortisieren sich jedoch bereits nach wenigen Jahren
- Der erzeugte Strom kann selbst genutzt oder ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden
- Für die Installation und Nutzung einer Solaranlage stehen Ihnen zahlreiche Fördermöglichkeiten zur Verfügung
- Den passenden Solaranlagen-Anbieter für Ihre Bedürfnisse finden Sie mit unserem kostenlosen und unverbindlichen Angebotsvergleich.
Kurz erklärt: Was ist eine Solaranlage?
Solaranlage, Photovoltaikanlage, Solarthermie: Für die Energiegewinnung aus Sonnenlicht gibt es zahlreiche Begriffe. Nicht leicht, da den Überblick zu behalten. Das Entscheidende: Alle drei bezeichnen die Umwandlung von Sonnenenergie in andere Energieformen.
Solaranlagen, auch Photovoltaikanlagen oder PV-Anlagen genannt, wandeln Sonnenlicht mittels Solarzellen - sogenannten Photovoltaikmodulen - in elektrischen Strom um. Eine Solarthermie hingegen wandelt Sonnenenergie in Wärme um. Solaranlagen werden in der Regel auf dem Dach oder an der Fassade eines (Betriebs-)Gebäudes installiert. Wenn Sie über eine große Freifläche verfügen, bietet sich diese ebenfalls zur Nutzung an. Der umgewandelte Strom kann direkt selbst genutzt, für die spätere Nutzung in einem Solarspeicher zwischengespeichert oder ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden.
Durch die Klimakrise sind erneuerbare Energien wichtiger denn je. Hinzu kommen die hohen Energiepreise, die nicht nur Unternehmern auf die Gewinne drücken, sondern auch Privatleuten Sorgen bereiten. Das macht es unvermeidbar, sich mit der effizienten Nutzung alternativer Erzeugungsmethoden auseinanderzusetzen.
Wie ist eine Solaranlage aufgebaut und wie funktioniert sie?
Solaranlagen nutzen die natürliche Kraft der Sonne als Energielieferant. Die Energiesysteme bestehen aus vier Hauptkomponenten:
Solar- bzw. Photovoltaikmodule
Die Photovoltaikmodule sind der Ort, in dem sich die Solarzellen befinden. Sie absorbieren die Strahlung der Sonne und wandeln sie in Gleichstrom um. Diesen können Sie jedoch nicht direkt im Betrieb oder Haushalt nutzen.
Wechselrichter
Der Wechselrichter wandelt den Gleichstrom daher im nächsten Schritt in Wechselstrom um und macht den Strom einsatzbereit.
Stromspeicher
Die meisten Solaranlagen sind zudem mit einem Stromspeicher ausgestattet. Hier wird der überproduzierte Strom, der nicht direkt verbraucht, aber zu einem späteren Zeitpunkt verwendet werden kann, zwischengespeichert. Auch die Einspeisung des gesammelten Stroms ins öffentliche Stromnetz gegen eine Einspeisevergütung ist möglich.
Montagesystem
Die vierte Hauptkomponente einer Solaranlage ist das Montagesystem. Dieses sorgt für die richtige Befestigung und Ausrichtung der Solarmodule auf Ihrem Dach. Je nach Dach-Art gibt es passgenaue Systeme. Denn für die Einrichtung macht es einen Unterschied, ob die Module auf einem Schräg- oder Flachdach, auf einer Freifläche oder an der Hauswand installiert werden. Die Ausrichtung spielt dabei ebenfalls eine wichtige Rolle, da sie den Ertrag stark beeinflusst. Im Regelfall ist eine Solaranlage auf dem Dach am funktionsstärksten
Neben diesen vier Hauptkomponenten kommen außerdem Stromzähler und diverse Verkabelungen hinzu. Obwohl Sie die Komponenten bei den meisten Anbietern auch einzeln in verschiedenen Ausführungen erwerben können, ist es sinnvoll, die Bestandteile zusammen zu kaufen. Denn für den bestmöglichen Ertrag sorgen Sie, wenn die Komponenten aufeinander abgestimmt sind.
So finden Sie die passende Solaranlage
Sie sind auf der Suche nach einer Solaranlage? Wir stehen Ihnen mit einem kostenlosen und unverbindlichen Angebotsvergleich zur Seite. So funktioniert's:
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Was ist bei der Planung & Anschaffung zu beachten?
Eine Solaranlage hat sowohl für Betriebe als auch Privatleute nachhaltige und langfristige Vorteile. Wenn Sie von diesen profitieren und Ihre Energiekosten senken möchten, müssen Sie zuvor einige Rahmenbedingungen prüfen. Denn der Ertragserfolg einer Solaranlage hängt von einigen Voraussetzungen und Vorüberlegungen ab. Welche Ziele möchten Sie erreichen? Wann soll die Anlage eingerichtet werden? Wir haben für Sie die wichtigsten Aspekte zusammengefasst:
Checkliste
Das ist bei der Planung & Anschaffung einer Solaranlage wichtig:
-
Stromverbauch:
Selbsterklärend sollten Sie sich vor der Anschaffung einer Solaranlage mit dem Ist- und Soll-Zustands Ihres Strombedarfs beschäftigen. Mit anderen Worten: Wie hoch ist Ihr aktueller Strombedarf und wo soll/kann er in Zukunft liegen? Es sollte ermittelt werden, wie hoch die benötigte Leistung am Tag und über das Jahr hinweg ist. In diesem Schritt geht es auch darum, Stromfresser zu identifizieren. Bevor der Strom mit Sonnenenergie gedeckt wird, sollten Sie diese liquidieren, damit Ihr Ertrag am Ende möglichst wirtschaftlich ist. - Stromnutzung:
Die Frage, wie Sie Ihren selbst erzeugten Strom nutzen möchten, spielt in der Vorbereitung ebenfalls eine große Rolle. Neben der eigenen Nutzung besteht die Möglichkeit, den produzierten Strom ins öffentliche Stromnetz einzuspeisen. Generell gilt: Je mehr Strom Sie selber nutzen, desto wirtschaftlicher wird die Investition auf Dauer. Nichtsdestotrotz ergeben sich oft gute Gründe für die Einspeisung ins Stromnetz. Somit kann diese in vielen Fällen ebenfalls sinnvoll sein. - Dacheigenschaften:
In diesem Punkt spielen Neigung, Statik, Ausrichtung, Zugänglichkeit usw. Ihres Daches eine Rolle: Ist Ihr Dach für eine Anlage geeignet? Gibt es Freiflächen, die für Solarmodule genutzt werden können? Kann die Statik Ihres Daches die Last der Anlage tragen? Am besten lassen Sie diese Punkte von einem Architekten oder einem Statiker prüfen. Sehr wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die Ausrichtung des Daches: Ist diese hinsichtlich der Sonneneinstrahlung und damit der potenziellen Stromerzeugung überhaupt geeignet? Gibt es möglicherweise Schattenspender? - Finanzierung:
Solaranlagen sind in ihrer Anschaffung recht teuer und mit einer großen Investition verbunden. Wichtig ist daher, im Voraus über Finanzierungsmöglichkeiten nachzudenken. Können Sie die Kosten alleine tragen? Was muss steuerlich beachtet werden und wie funktioniert die Abschreibung? Auch einige Fördermittel stehen zur Verfügung. Gibt es welche, die für Sie in Frage kommen? - Rechtliches:
Auch mit der rechtlichen Grundlage sollten Sie sich bereits vor der Anschaffung vertraut machen. Was muss bei der Installation und Nutzung einer Solaranlage rechtlich beachtet werden? Ist bspw. eine Baugenehmigung erforderlich? Welche Regeln gelten für Neubauten oder Dachsanierungen? - Anbieter finden:
Die Module und Anlagen werden in der Regel nicht von den Herstellern selbst verkauft, sondern von Fachhändlern. Diese unterscheiden sich enorm: Von kleinen regionalen Handwerksbetrieben bis hin zu großen Anbietern wie Enpal und Energiekonzernen wie E-ON. Den passenden Anbieter finden Sie z. B. mit unserem kostenlosen und unverbindlichen Angebotsvergleich.
Vorteile von Solaranlagen
Ob Unternehmer oder privater Eigentümer: Die Umwandlung von Sonnenenergie in Strom ist ressourcenschonend und langfristig kostengünstig. Zeitgleich tun Sie aktiv etwas gegen die Klimakrise. Wir haben die wichtigsten Vorteile von Solaranlagen für Sie zusammengetragen:
Senkung der jährlichen Betriebskosten
Ihre Stromkosten werden durch die Eigenproduktion maßgeblich gesenkt, da deutlich weniger bis kein Strom hinzugekauft werden muss. Dadurch kommt es in Ihrem Unternehmen zu erheblichen Kosteneinsparungen. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, eine Einspeisevergütung zu bekommen, wenn Sie Ihren erzeugten Strom ins öffentliche Netz einspeisen. Grundsätzlich gilt: Je höher der Eigenverbrauchsanteil, desto besser die Wirtschaftlichkeit.
Umweltfreundlichkeit
Strom, der aus Sonnenstrahlung gewonnen wird, wird emissionsfrei erzeugt und ist im Gegensatz zu fossilen Energieträgern unbegrenzt verfügbar. Die CO2-Bilanz Ihres Betriebs wird dadurch deutlich verbessert. Das wird besonders sichtbar, wenn man es in Zahlen ausdrückt: Ein Einfamilienhaus mit einer Solaranlagen-Leistung von 16 Kilowattstunden reduziert seine jährlichen CO2-Emissionen um rund zehn Tonnen. Aber auch mit der Einspeisung ins öffentliche Stromnetz werden fossile Energieträger verdrängt und Sie tragen zu einem grüneren Strommix bei.
Unabhängigkeit von Energieversorgern
Eine eigene Solaranlage macht Sie unabhängig von Energieversorgern und von der Entwicklung auf dem Markt. Das schützt beispielsweise vor Stromausfällen, besonders aber auch vor steigenden Stromkosten.
Langfristige Planungssicherheit
Solaranlagen wird in der Regel eine Lebensdauer von mindestens 25 Jahren zugeschrieben. Setzen Sie auf eine Einspeisevergütung, ist diese für die Dauer von 20 Jahren stabil, wodurch Sie langfristig planen können.
Imageverbesserung
Zwar sollte dieser Punkt nicht die Hauptmotivation für die Nutzung einer Solaranlage sein, jedoch ergibt sich hier ein schöner Nebeneffekt. Mit der Installation einer Solaranlage vermitteln Sie, dass Ihnen Nachhaltigkeit und Umweltschutz am Herzen liegen. Das kann Ihre Reputation bei (potentiellen) Kunden, Mitarbeitenden und Öffentlichkeit steigern.
tradingtwins-Tipp: Mit E-Mobilität zu noch mehr Wirtschaftlichkeit
„Wenn Sie neben Solarenergie zusätzlich auf E-Mobilität setzen, ergibt sich für Sie ein doppelter Vorteil. Mit der eigenen „Tankstelle“ in Form von Ladesäulen und Wallboxen können Sie Ihren selbst erzeugten Strom für den Unternehmensfuhrpark nutzen. Die E-Fahrzeuge können während der Arbeitszeit geladen und auf diese Weise noch mehr Ihres produzierten Stroms direkt sinnvoll verwendet werden.“
Sophia
tradingtwins Redaktion
Wer profitiert von einer Solaranlage?
Aufgrund der zahlreichen Vorteile der Installation einer Solaranlage, ist sie sowohl für Betriebe als auch Privatleute sehr interessant. Denn auch wenn sie in der Anschaffung eine große Investition darstellt, haben sich die Kosten innerhalb weniger Jahre bereits amortisiert.
Es gilt: Wird der Strom mindestens zum Teil selbst verbraucht, lohnt sich die Investition (fast) immer. Dabei ist es egal, ob es sich um ein Ein- oder Mehrfamilienhaus, eine Wohnung oder ein Betriebsgebäude handelt. Bei einem Einfamilienhaus refinanziert sich die Anlage bei Selbstnutzung des Stroms bspw. ab ca. 10 Jahren. Aber auch für Wohnungen kann eine Solaranlage durchaus interessant sein. Hier ist es allerdings besonders wichtig, dass der Strom selbst genutzt wird. Denn in der Regel bieten Wohnungen wenig Platz und es lässt sich nur eine sehr kleine Anlage - bspw. auf dem Balkon - installieren.
Wenn Sie den gesamten Solarstrom einspeisen möchten, lohnt sich die Anschaffung einer Anlage nicht, da die geringe Einspeisevergütung die Anschaffungskosten nicht decken kann. Bei Mehrfamilienhäusern bietet sich die Möglichkeit des Mieterstroms: Der Vermieter kann beispielsweise eine Anlage auf dem Dach installieren lassen und den Strom seinen Mietern zum vergünstigten Strompreis anbieten. Solaranlagen lohnen sich nicht nur bei Neubauten. Auch bei bestehenden Häusern macht es Sinn, nachträglich eine Solaranlage zu installieren. Die einzige Voraussetzung: Der Zustand des Daches muss noch ausreichend gut sein und aufgrund der hohen Lebenserwartung von Solaranlagen noch mindestens 25 Jahre halten.
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Großer Nutzen für Unternehmen
Für Unternehmen ist die Selbstnutzung des Stroms noch lohnenswerter als für Privathaushalte, da die Möglichkeiten viel größer sind. So steigt die Rendite deutlich, wenn der Strom selbst verbraucht wird. Da in Unternehmen besonders tagsüber Betrieb herrscht - Maschinen laufen, die Beleuchtung ist an oder die Klimaanlage wird genutzt - und die Solaranlage genau dann den Strom produziert, lässt er sich direkt optimal verwenden. Für Betriebe ist das ein großer Vorteil, denn die Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage ist am größten, wenn der Strom direkt selbst verbraucht wird.
Zusätzlich profitieren Unternehmen von einem Stromspeicher. Denn oftmals herrscht am Wochenende Stillstand und der Energieverbrauch ist entsprechend gering. Es lohnt sich daher, den erzeugten Strom in dieser Zeit zwischenzuspeichern und später unter der Woche zu verwenden. Alternativ können die Überschüsse ins Stromnetz eingespeist werden.
Kosten & Preisbeispiele
Die Kosten für eine Solaranlage setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen und sind daher nur schwer zu pauschalisieren. Folgende Faktoren haben einen Einfluss darauf, wie viel Sie am Ende für eine Solaranlage bezahlen müssen:
- Anschaffungskosten
- Ausgewähltes Zubehör (bspw. Stromspeicher)
- Installation
- Versicherung, Wartung, Ausbau & Co.
- Anschluss an das öffentliche Stromnetz
Anschaffungskosten
Der Preis für eine Solaranlage wird in kWp - Kilowatt-Peak, bzw. Spitzenleistung - berechnet. Je nach Größe der Anlage differieren die Kosten daher stark, denn je größer die Anlage, desto mehr kWp kann sie erbringen. Es macht einen großen Unterschied, ob Sie eine Solaranlage für Ihr Haus oder Ihre Firma suchen. Denn Betriebe haben in der Regel einen deutlich höheren Stromverbrauch und mehr Platzbedarf. Mit der Größe der Anlage sinkt der kWp-Preis, sprich: Je größer die Anlage, desto günstiger der kWp-Preis.
Kostenbeispiel: Privathaushalte
Privathaushalte haben in der Regel Anlagen zwischen drei und zehn kWp, abhängig vom Stromverbrauch und der vorhandenen Fläche.
- Verhältnismäßig kleine PV-Anlagen (ca. drei kWp) kosten durchschnittlich rund 1.600 bis 1.700 Euro pro kWp netto. Folglich entstehen folgenden Anschaffungskosten:
3 x 1.600 = 4.800 Euro bis 3 x 1.700 = 5.100 Euro - Größere Anlagen für Privathaushalte (ca. zehn kWp) kommen in der Regel auf 1.300 bis 1.400 Euro pro kWp. Folglich entstehen folgende Anschaffungskosten:
10 x 1.300 = 13.000 Euro bis 10 x 1.400 = 14.000 Euro
Die Preisspanne für die Anschaffungskosten einer Solaranlage für Privathaushalte liegt dementsprechend je nach Größe und Leistung bei rund 5.000 bis 15.000 Euro.
Kosten für Firmen
Kleines Start-Up, großes Bürogebäude, verfügbare Freiflächen und Parkdächer: Für Firmen ist die Spanne aufgrund der großen Unterschiede des Platzbedarfs und des Stromverbrauchs je nach Unternehmen deutlich schwerer anzugeben.
Tendenziell beginnen die Kosten einer Anlage hier bei ca. 10.000 bis 15.000 Euro und sind nach oben quasi offen.
Zubehör, Versicherung & Co.
Neben den Anschaffungskosten kommen weitere (Neben-)Kosten für Zubehör, Versicherung oder Wartung hinzu:
- Für einen Stromspeicher können Sie bspw. mit rund 950 Euro pro Kilowattstunde (kWh) rechnen. Die kWh stellt in diesem Fall die Speicherkapazität des Stromspeichers dar
- Für einen Wechselrichter kommen ca. 1.500 Euro hinzu
Auch Kosten für Wartung und Versicherung müssen Sie einplanen. Die Versicherung für eine Solaranlage ist wichtig, um einen störungsfreien Betrieb zu garantieren. Denn Solaranlagen sind Risiken ausgesetzt, auf die Sie nur wenig bis keinen Einfluss haben: Feuer, Stürme, Erdbeben, Vandalismus oder Tierverbiss sind nur einige davon. Achten Sie beim Abschluss der Versicherung nicht nur auf den Jahresbeitrag, sondern auch auf den Leistungsumfang - denn dieser unterscheidet sich bei den zahlreichen Versicherungsanbietern auf dem Markt stark.
Auch wenn die Kosten für eine Solaranlage zunächst sehr hoch sind, haben sie sich bereits nach wenigen Jahren amortisiert. Ab diesem Zeitpunkt profitieren Sie von enormen Kosteneinsparungen und generieren langfristig ein finanzielles Plus. Solaranlagen-Anbieter verschiedener Preiskategorien finden Sie mit unserem kostenlosen und unverbindlichen Angebotsvergleich.
Finanzierung einer Solaranlage
Die Anschaffung einer Solaranlage ist eine große Investition. Für die Finanzierung stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:
- Kauf
- Miete
- Pacht
- Fördermittel
- Einspeisevergütung
Solaranlage von den Steuern absetzen
Obwohl es extrem wichtig ist, wissen es viele nicht: Sie können Ihre Solaranlage über 20 Jahre steuerlich geltend machen. Die steuerliche Betrachtung lohnt sich - denn alle Ausgaben, die im Zusammenhang mit der Solaranlage getätigt werden müssen, können von der Steuer abgesetzt werden: Wartungen, Renovierungen und Umbauarbeiten, Versicherungsprämien sowie Werkzeug, Reinigungsmittel oder Sicherungsmaterial. Insgesamt drei Formen der Abschreibung können genutzt werden, sind kombinierbar und schließen sich nicht zwangsläufig aus: Investitionsabschreibung, Lineare Abschreibung, Sonderabschreibung.
Kauf, Miete oder Pacht
Wenn Sie sich mit der Anschaffung einer Solaranlage beschäftigen, stoßen Sie auf drei verschiedene Erwerbsmöglichkeiten: Kauf, Miete, Pacht. Beim Kauf einer Solaranlage müssen Sie für die Gesamtkosten aufkommen, sind dann allerdings auch alleiniger Eigentümer. Wartungen, Versicherungen & Co. liegen demnach in Ihrer Verantwortung.
Anders ist das bei der Miete oder Pacht von Solaranlagen. Die beiden Begriffe werden beim Thema Solaranlagen - auch von Energieversorgern - häufig synonym verwendet, was allerdings nicht ganz korrekt ist. Denn Miete bedeutet: Die Eigentümerschaft bleibt beim Anbieter, genutzt wird die Anlage jedoch von Ihnen. Sie erlangen also ein Nutzungsrecht. Das ist auch bei einer Pacht der Fall. Allerdings kommt hier ein entscheidender Punkt hinzu: Pächtern ist es möglich, die Anlage zu bewirtschaften, also Einnahmen durch sie zu generieren. Sie können den Strom sowohl selbst nutzen als auch ins öffentliche Stromnetz einspeisen. Solaranlagen werden in der Regel gepachtet und nicht gemietet - da jedoch der Begriff „Miete“ deutlich verbreiteter ist, werden derartige Angebote oftmals unter Synonymen vermarktet.
Bei einer Pacht oder Miete müssen Sie nicht direkt den Gesamtbetrag bezahlen. Üblicherweise erfolgt die Zahlung in monatlichen Beiträgen. Bei Enpal müssen Sie bspw. je nach Anlagengröße zwischen 114 und 202 Euro monatlich zahlen.
Fördermittel
Sowohl Gewerbetreibende als auch Privatleute wird diese Nachricht freuen: Für den Bau einer Solaranlage stehen seit der Einführung des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) 2002 verschiedene Fördermittel zur Verfügung, die die Anschaffungskosten zum Teil stark senken. Das EEG regelt die Förderung von Solaranlagen mit dem Ziel einer Energiewende. Außerdem werden Errichtung und Ausbau von Solaranlagen indirekt über spezielle Kredite unterstützt. Da günstige Förderungen die Gesamtrendite maßgeblich beeinflussen, lohnt es, sich mit den optimalen Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten zu befassen.
Einen Förderkredit in Form eines Darlehens gibt es beispielsweise bei der KfW-Bank. Der zinsgünstige Kredit „Erneuerbare Energien Standard“ fördert die Kosten für Planung, Projektierung und Installation der Solaranlage, egal ob die Solaranlage auf dem Dach, an der Fassade oder auf einer Freifläche installiert wird. Sie können beispielsweise auch Zubehör wie einen Stromspeicher finanzieren lassen. Jeder Privatkunde kann diese Förderung in Anspruch nehmen. Voraussetzung für die Bewilligung ist, dass die Anlage den Anforderungen des EEGs entspricht. Ist dies der Fall, kann der Kredit bis zu 100% der Investitionskosten decken. Zusätzlich gibt es das Förderpaket „Erneuerbare Energien Premium“, das für große Projekte von bis zu 25 Millionen Euro für knapp zwei Prozent Zinsen nutzbar ist.
Die Bundesregierung hat im Herbst 2022 außerdem ein „Osterpaket“ - die EEG Novelle - ins Leben gerufen. Dieses Paket hat zum Ziel, bis 2030 mindestens 80% des Bruttostroms in Deutschland aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Als Maßnahme gilt unter anderem eine stärkere finanzielle Beteiligung der Kommunen.
Häufig werden Solaranlagen von regionalen Banken oder Unternehmen gefördert. Die Voraussetzungen hierfür unterscheiden sich je nach Bundesland und Stadt. Es lohnt sich, wenn Sie sich auch hier über einen Kredit informieren.
Einspeisevergütung
Eine weitere Förderung bekommen Sie im Rahmen des EEG in Form der Einspeisevergütung. Zu bestimmten Zeiten kann es vorkommen, dass Strom überproduziert wird und keine vollständige Eigennutzung erreicht werden kann. Überschüsse können Sie entweder in einem Stromspeicher zwischenspeichern oder ins öffentliche Stromnetz einspeisen. Nach EEG bekommen Sie für die Einspeisung über 20 Jahre hinweg eine Einspeisevergütung. Zwar ist diese nicht sehr hoch, jedoch deutlich profitabler, als den erzeugten Strom ungenutzt zu lassen.
Die Einspeisevergütung ist mit der Verabschiedung des Osterpakets der Bundesregierung und der Novelle des EEGs 2023 gestiegen. Sie erfolgt pro eingespeister Kilowattstunde. Sie können Ihren Strom auch vollständig einspeisen. Profitabler ist es jedoch, mindestens einen Teil des Stroms selbst zu nutzen. Die Höhe der Einspeisevergütung wird regelmäßig vom Staat angepasst. Aktuell (Stand Dezember 22) liegt sie bei rund 9 Cent pro Kilowattstunde, wenn Sie eine Anlage mit weniger als 10 kWp besitzen. Für Anlagen zwischen 10 und 40 kWp liegt der Betrag bei rund 7,5 Cent, während Sie für Anlagen mit über 40 kWp eine Vergütung von rund 6 Cent pro kWh bekommen.
Ist die EEG-Einspeiseförderung nach 20 Jahren ausgelaufen, bietet sich die Möglichkeit, den Strom direkt zu vermarkten. Auf diese Weise kann der überproduzierte Strom weiterhin ins Netz eingespeist werden, die Vergütung erfolgt dann allerdings in Höhe des Marktwertes, also dem durchschnittlichen Börsenstrompreis. Aktuell liegt sie bei rund 3,5 Cent pro kWh.
Gesetzliche Regelungen
Bei der Nutzung einer Solaranlage spielen auch rechtliche Aspekte eine Rolle. Das zentrale Steuerungsinstrument für den Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland ist das EEG - Das Erneuerbare Energien Gesetz. Hier sind unzählige Grundsätze zum Führen einer Solaranlage festgehalten.
Wichtig sind die Vorschriften zur Baugenehmigung: In Deutschland können die Länder selbst über die Baugenehmigung bzgl. Solaranlagen entscheiden. Eine einheitliche Regelung gibt es daher nicht. In den meisten Gegenden ist aktuell keine Baugenehmigung für eine Solaranlage nötig. Ausnahmen beziehen sich auf denkmalgeschützte Gebäude und Freiflächenanlagen. Um sicher zu gehen, sollten Sie sich vor der Anschaffung bei Ihrer zuständigen Kommune über die Vorschriften informieren.
Jede Neuanlage muss außerdem im Marktstammdatenregister angemeldet werden. Dieses wird von der Bundesnetzagentur geführt und verfügt über Stammdaten zu Strom- und Gaserzeugungsanlagen. Ihre Anlage muss innerhalb eines Monats nach Inbetriebnahme dort eingetragen werden. Es ist auch möglich, die Anlage schon vor der Inbetriebnahme zu registrieren.
Gut zu wissen: Ab 2023 sind Anlagen bis 30 kWp von der Gewerbe- und Einkommenssteuer befreit. Bislang betraf dies nur Anlagen bis 10 kWp.
Besteht in Deutschland eine Solarpflicht?
Auch die Regelungen zur Solarpflicht sind je nach Bundesland verschieden, der Trend geht jedoch klar in Richtung Pflicht. Das liegt nicht zuletzt an den Klimazielen der Bundesregierung, nach denen bis 2030 80% des Strombedarfs in Deutschland aus erneuerbaren Energien stammen soll. In einigen Bundesländern, beispielsweise Baden-Württemberg, besteht bereits seit Januar 2022 die Pflicht, Neubauten von Nichtwohngebäuden mit einer PV-Anlage auszustatten. Seit Mai 2022 gilt diese Regelung dort auch für Neubauten von Wohngebäuden. Möchten Sie eine Dachsanierung vornehmen, gilt in BaWü ab Januar 2023 ebenfalls die Pflicht, eine Solaranlage einbauen zu lassen.
In NRW beispielsweise sind die Regelungen aktuell noch lockerer. Hier gilt die Pflicht nur für geeignete Parkflächen mit mehr als 35 Stellplätzen, vorausgesetzt die Fläche gehört zu einem Nichtwohngebäude. Es gibt also deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern, sodass aktuell noch nicht von einer einheitlichen Solarpflicht gesprochen werden kann.
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