Ökologisch waschen: Energie sparen und die Umwelt schonen
Gewerbewaschmaschinen können eine ungemeine zeit- und geldsparende Entlastung für den eigenen Betrieb darstellen. In puncto effizientem Wäschewaschen lassen sogar Profi-Waschmaschinen für Einsteiger jede Haushaltswaschmaschine blass aussehen. Doch was sollten Gewerbetreibende beachten, um auch energiesparend zu waschen? Und wie steht es generell mit der Umweltfreundlichkeit von Industriewaschmaschinen? Welche Möglichkeiten ein nachhaltiges Waschen bietet und welche Vor- und Nachteile unter Umständen für Betriebe und Unternehmen entstehen, haben wir hier für Sie zusammengetragen.
Betriebskosten reduzieren durch energiesparende Gewerbewaschmaschinen
Nachhaltigkeit, Umweltschutz und eine möglichst energiesparende Nutzung werden von vielen Industriewaschmaschinen-Herstellern bereits bei der Konzeption der Geräte bedacht.
Eine ungefähre Vorstellung der Verbrauchskosten bei Gewerbewaschmaschinen lässt sich beispielsweise anhand einer modernen gewerblichen Waschmaschine von Miele aufzeigen. Das Modell verfügt hier über eine Laugenpumpe und ein Füllgewicht von ca. 8 kg (Preis: ca. 5.000 Euro). Es ist mit einem Energieverbrauch von etwa 0,06 kWh pro Kilogramm Wäsche angegeben sowie einem Wasserverbrauch von 8,25 Litern pro Kilogramm Wäsche.
Bei einem Waschgang pro Tag, bei komplett befüllter Trommel, ergibt sich so in etwa ein Wasserverbrauch von 24.000 Litern und ein Stromverbrauch von ca. 175 kWh pro Jahr (365 Tage), was einem sehr guten Energieeffizenzwert (etwa A++ bis A+++) entspricht.
Moderne Gewerbewaschmaschinen bieten also nicht nur eine effiziente Reinigung, sondern auch ein hohes Energiesparpotenzial, was sich langfristig auf den Geldbeutel auswirkt.
Unser Experten-Tipp
„Ein Energiespar-Tipp, den viele Gewerbetreibende leicht übersehen: einfach mal den aktuellen Strom-Tarif überprüfen! Häufig lässt sich hier bereits viel Geld sparen, indem man in einen günstigeren Gewerbe-Tarif wechselt. Wer auch in puncto Energiebezug einen grünen Wechsel vollziehen möchte, der kann auch direkt auf Ökostrom umsteigen. 100% Ökostrom für Gewerbe bieten etwa die Unternehmen LichtBlick und naturstrom oder auch Greenpeace Energy. Teilweise können Gewerbekunden auch von attraktiven Sonderkonditionen profitieren.“
Stephanie
Online Redaktion
Energiesparende Funktionen bei Gewerbewaschmaschinen
Moderne Industriewaschmaschinen verfügen über zahlreiche Möglichkeiten, die ein nachhaltiges und umweltfreundliches Waschen ermöglichen wie ökologische Waschprogramme etwa oder eine intelligente Mengenautomatik.
Energiesparende Eco-Programme
Die Umwelt und den Geldbeutel gleichzeitig schonen, lässt sich bereits durch länger andauernde Waschgänge bei niedrigeren Temperaturen erreichen. Klingt erstmal nicht ganz so überzeugend. Wie soll man energiesparend waschen können, wenn die Maschine doppelt bis dreifach so lange arbeitet? Und: Wird die Wäsche überhaupt richtig sauber? Ökologische Programme, auch Eco-Programme genannt, machen das vermeintlich Unvorstellbare möglich, indem sie quasi arbeiten wie in den “guten alten Zeiten”.
Zunächst sollte man wissen, dass Waschmaschinen die meiste Energie zum Erhitzen des Wassers benötigen. Sehr viel Energie bzw. Strom wird hier bei höheren Temperaturen, über 40 Grad, verbraucht. Eco-Programme reduzieren die Wassermenge und die Waschtemperatur auf 40 bzw. unter 40 Grad und verlängern dafür die Einweichzeit der Wäsche. Damit erreichen sie die gleiche Wasch- und Reinigungsleistung, die bei einer 60 Grad-Wäsche und einer Waschdauer von unter einer Stunde entstehen würde - allerdings zu einem viel geringeren Strom- sowie Wasserverbrauch.
Bleifuß kostet Sprit
Wer sich diesen Prozess einmal mit Autos und einer bestimmten Wegstrecke vorstellt, erhält etwa das nachfolgende Bild: zwei Autos, beide möchten ein Ziel in 100 Kilometern Entfernung erreichen. Der eine Wagen gibt ordentlich Gas und erreicht das Ziel als erster. Sein Bleifuß kostet ihn allerdings auch mehr Sprit. Der andere Wagen hat es nicht eilig, er drückt nicht so stark auf die Tube und erreicht das Ziel dennoch problemlos - dafür aber mit deutlich mehr Treibstoff im Tank als der vermeintlich schnellere Wagen.
Mit diesem ökologischen Prozess arbeiten Eco-Programme etwa so, wie noch in früheren Zeiten in der Maschine gewaschen wurde. Dabei wurde die Wäsche ebenfalls bei niedrigen Temperaturen länger andauernd bearbeitet, bzw. immer wieder zwischendurch eingeweicht und am Ende einmal frisch durchgespült. Verschmutzungen lösten sich über den Einweich- und Wiederholungsprozess automatisch. Das Ergebnis: saubere, fleckenfreie und schonend gereinigte Wäsche bei einem sehr viel geringeren Ressourceneinsatz. Ganz nach dem Motto: “Steter Tropfen höhlt den Stein”.
Energiespar-Tipp: Kurz und kalt gewinnt
Noch energiesparender als der länger andauernde Eco-Modus ist das kurze, maximal 30-minütige Waschen bei Temperaturen unter 25 Grad. Dies sollten sie immer dann nutzen, wenn Sie, etwa aufgrund der Textilien-Art, die Möglichkeit dazu haben. Wäsche, die nur aufgefrischt werden soll, sowie Wollwäsche oder seidene Textilien müssen bzw. sollten ohnehin nicht langwierig und heiß gewaschen werden. Sie werden etwa schon bei einem schnellen 30-minütigen Waschgang bei kalten bis maximal handwarmen Temperaturen gut und schonend gereinigt. Zudem gelangen so auch viel weniger Mikrofaserpartikel aus den Stoffen in den Wasserkreislauf, was wiederum der Umwelt zugute kommt.
Zeitfresser
Einen entscheidenden Nachteil hat der längere Eco-Waschgang jedoch: Er ist zwar kein Energiefresser, kann aber durchaus zu einem Zeitfresser werden. Ein ökologischer Waschgang braucht im Durchschnitt bis zu 3 Stunden, bis die Wäsche fertig ist. Für kleine Gewerbebetriebe, die nur einmal bis wenige Male am Tag waschen müssen, mag dies relativ unproblematisch sein. Betriebe, in denen eine Gewerbewaschmaschine jedoch den ganzen Tag über nach und nach kiloweise Wäsche bewältigen muss, ist ein einzelner dreistündiger Wäsche-Durchlauf unmöglich umsetzbar.
Ein weiteres Kriterium spricht teilweise gegen die Nutzung eines Eco-Programms. Gewerbebetriebe aus den Bereichen der Krankenversorgung sowie Kliniken, Praxen und Pflegebetriebe, welche Textilien für u.a. erkrankte oder immungeschwächte Menschen waschen und bereitstellen, müssen häufig strenge Hygieneregeln beim Waschen einhalten. Dies setzt neben bestimmten Hygiene-Reinigungsmitteln auch höhere Waschtemperaturen voraus, sodass jegliche Keime in den Textilien sicher abgetötet werden.
Für nur mäßig verschmutzte und nicht durch gefährliche Viren oder Bakterien verunreinigte Wäschestücke können kleinere bis mittlere Betriebe jedoch auch unter Zuhilfenahme eines Hygienespülers bzw. mit einem guten Vollwaschmittel mit Bleichanteil eine hygienische Reinigung im niedrig temperierten Eco-Modus erreichen. Vollwaschmittel reinigen nämlich auch bei geringen Temperaturen wie 30 oder gar 20 Grad hervorragend, da sie u.a. aufgrund der enthaltenen Bleiche eine keimtötende Eigenschaft besitzen.
Fazit
Unterm Strich betrachtet, ist das lang andauernde Waschen bei niedrigen Temperaturen immer dann eine Überlegung wert, wenn es sich von den betrieblichen Gegebenheiten umsetzen lässt. Langfristig und regelmäßig angewandt, kann so durchaus einiges an Energiekosten eingespart werden. Statt einmal bei 60 Grad zu waschen, kann man etwa bis zu dreimal bei 30 Grad waschen. Bei gleichem Energieeinsatz und gleicher Reinigungsleistung.
Warmwasseranschluss
Eine relativ hohe Einsparung von Energie lässt sich mit einem Warmwasseranschluss erreichen. Der größte Energiefresser beim Waschen ist nämlich die Wassererwärmung durch die Waschmaschine. Wird das Wasser also nicht in der Maschine erhitzt, sondern bereits erwärmt zugeführt, lässt sich hier bereits viel Strom einsparen.
Standardmäßig werden die meisten Waschmaschinen mit einem Kaltwasseranschluss verbunden. Verfügt die Gewerbewaschmaschine über einen Warmwasseranschluss, ist die erste Hürde zum Energiesparen schon mal geschafft. Allerdings folgt nun die größte Hürde: Eine umfängliche Energiekostenersparnis ergibt sich nur für Betriebe, die ihr Wasser alternativ erwärmen bzw. ihr Warmwasser über eine regenerative Erzeugung beziehen, etwa über eine Wärmepumpe oder, noch besser, über eine Solaranlage.
Ebenfalls wenig lohnenswert ist der Anschluss ans Warmwasser für all diejenigen, die einmal bis nur wenige Male pro Woche waschen und hierfür lediglich Temperaturen von 30 bis maximal 40 Grad pro Waschgang wählen. Der explizite Kauf einer Gewerbewaschmaschine mit Warmwasseranschluss empfiehlt sich also nur dann, wenn die wichtigen Kriterien zur energiesparenden Nutzung erfüllt sind.
Schleuderzahl/g-Faktor
Da auch das Trocknen der Wäsche wertvolle Energie verbraucht, sollte man die Wäsche idealerweise draußen an der Luft trocknen. Dies ist die energiesparendste Variante. Wer hierzu jedoch keine Möglichkeit hat, was durchaus verständlich ist, kann die Wäsche auch auf der Leine in einem Trockenraum oder im Industrietrockner trocknen. Da hierbei jedoch ebenfalls relativ viel Energie aufgebracht werden muss, sollte die Wäsche vorab bei einem hohen Schleudergang gewaschen werden, sodass sie nur noch eine geringe Restfeuchte aufweist. Das Schleudern im hohen Gang verbraucht nämlich vergleichsweise weniger Energie als der Trockner oder die Raumheizung, wenn die Wäsche noch sehr feucht ist.
Deshalb sollte man bereits beim Kauf einer Gewerbewaschmaschine auf eine möglichst hohe Schleuderdrehzahl achten. Bei Gewerbewaschmaschinen ist jedoch auch der g-Faktor ein wichtiger Indikator, da die Drehzahl noch nicht alles über die Schleudereffizienz aussagt. Je höher der Wert des g-Faktors angegeben ist, desto geringer ist die Restfeuchte der Wäsche. Gewerbewaschmaschinen können einen g-Faktor von über 500 erreichen. Zum Vergleich: Die Erdanziehungskraft wird mit dem g-Faktor 1 angegeben, ein g-Faktor von 4 entsteht etwa in der Achterbahn. Setzt man nun einen Wert von 500 daneben, wie er in einer Gewerbewaschmaschine entsteht, kann man davon ausgehen, dass das anschließende Trocknen der Wäsche bei solchen Kräften mitunter nur noch minimale Energiekosten verursacht.
Mengenautomatik / Wiegesystem
Verfügt eine Gewerbewaschmaschine über eine Mengenautomatik bzw. ein automatisches Wiegesystem, so übernimmt die Maschine selbst die Ermittlung der tatsächlichen Wäschemenge und passt den Wasser- bzw Energiebedarf automatisch an die Ladung an. Dies sorgt für eine nicht unerhebliche Einsparung von Wasser und Waschmittel und schont somit Energie und Umwelt. Dennoch sollten halbe Waschladungen, wann immer es möglich ist, vermieden werden, da jeder Waschgang bestmöglich genutzt werden sollte. Dies erreicht man am besten, wenn die Maschine erst bei ausreichend voller Beladung gestartet wird.
Tipps für ein umweltfreundliches und energiesparendes Waschen
Nicht nur der Kauf einer Energiespar-Gewerbewaschmaschine kann der Umwelt zugute kommen. Das tägliche Waschen selbst bietet jede Menge Potenzial, um etwa Energiekosten zu senken und Belastungen für die Umwelt so gering wie möglich zu halten. Hierbei gibt es einige Möglichkeiten, die man beachten kann, und Fehler, die man vermeiden sollte.
Auf ökologische Waschmittel umsteigen
Am umweltschonendsten wäscht man meist mit entsprechenden Öko-Waschmitteln. Diese sind nicht nur Privatleuten vorbehalten, auch für Gewerbebetriebe und die Gastronomie gibt es nachhaltige, ökologische Waschmittel ohne umweltbelastende Zusätze. Eines davon wird etwa von der Marke Sonett angeboten. Hierbei handelt es sich um ein Baukastensystem, welches aus mehreren Bausteinen besteht, zum einen aus Baustein 1, einem Pulver-Waschmittel, welches ohne Enzyme und ohne Gentechnik auskommt und zu 100% biologisch abbaubar und vegan ist.
Die enthaltene Bio-Pflanzenölseife ist durch Fettalkoholsulfat so verstärkt, dass es in Kombination mit weiteren Bausteinen wie Enthärter, Bleichkomplex und Waschverstärker hervorragende Reinigungsergebnisse bei Temperaturen zwischen 40 und 95 Grad erzielt. So ist es gerade für stark verschmutzte bunte und weiße Textilien aus Baumwolle, Leinen, Hanf und Mischfasern aus allen gewerblichen Bereichen wie Gastronomien und Hotels bestens geeignet.
Grundsätzlich gilt: Wer zu viel Waschmittel verwendet, tut weder seinem Geldbeutel noch der Umwelt etwas Gutes. Eine sparsame, an die jeweilige Wasserhärte angepasste Dosierung genügt. Hier kann man sich auch an der Dosieranleitung des Waschmittels orientieren. Moderne Gewerbewaschmaschinen können zudem einen Überschuss an Reinigungsmitteln erkennen und etwa durch zusätzliche Spülgänge ausgleichen, was wiederum eine eigentlich vermeidbare Energieverschwendung ist.
Halbe Waschladungen vermeiden
In kleinen Betrieben kann man nicht immer darauf warten, dass ein entsprechender Textilien-Bestand zeitgleich zur Wäsche bereit steht und die Trommel ausfüllt, ein paar Nachzügler oder Einzelteile fallen immer mal an. Dennoch sollten halbe Waschladungen nach Möglichkeit nicht die Regel sein, da der unnötige Energieaufwand auch unnötige Kosten verursacht. Tipp: Bereits beim Kauf einer Gewerbewaschmaschine auf die Funktion einer Mengenautomatik achten.
Auf eine Vorwäsche verzichten
Wer die Wahl hat, sollte nach Möglichkeit auf eine Vorwäsche verzichten. Dies gilt jedoch in erster Linie nur für mäßig bis normal verschmutzte Textilien. Bei starken Verschmutzungen kann eine Vorwäsche hilfreich sein.
Bei niedrigen Temperaturen waschen
Hohe Temperaturen werden nur durch einen höheren Energieeinsatz erreicht. Die Wäsche wird jedoch auch bei niedrigeren Temperaturen um 40 Grad sauber, wenn sie dafür z.B. länger einweichen darf. Hierfür eignen sich entsprechende Eco-Programme in Kombination mit Hygienewaschmitteln bzw. Hygienespülern, mit denen man in ein paar Stunden etwa die gleiche keimfreie Reinheit der Wäsche erhält wie mit einem kürzeren 60 Grad Programm - jedoch mit einem viel geringeren Energieeinsatz.
Wäsche energiesparend draußen trocknen lassen
Dies ist sicherlich die energiesparendste Möglichkeit einer Wäschetrocknung. Wer hierzu keine Möglichkeit hat, sollte sicherstellen, dass die Textilien nach der Wäsche nur noch über eine sehr geringe Restfeuchte verfügen. Hier lohnt es sich bereits beim Kauf einer Gewerbewaschmaschine auf einen hohen Schleudergang bzw. einen hohen g-Faktor zu achten, da Wasser bzw. Feuchtigkeit durch Schleuderprozesse nahezu einhundert Mal energiesparender aus der Wäsche entfernt wird als mithilfe von Wärmeeinwirkung.
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