Betriebliche Krankenversicherung (bkV): Infos und Anbieter
Mit einer betrieblichen Krankenversicherung gewinnen und binden Sie nicht nur Fachkräfte, sondern unterstützen gleichzeitig auch die Gesundheit Ihrer Belegschaft. Wir informieren Sie über Leistungen, Kosten und Vorteile und klären auf, wann eine bKV wirklich sinnvoll ist.
Für Eilige
Das Wichtigste zur betrieblichen Krankenversicherung im Überblick
- Eine betriebliche Krankenversicherung (bKV) ist eine in der Regel arbeitgeberfinanzierte Zusatzversicherung, die Leistungen auf dem Niveau einer privaten Krankenversicherung abdeckt.
- Die Leistungen der bKV sind umfangreich und ergänzen die GKV. Sie können beispielsweise Zahngesundheit, Sehhilfen und Krankenhausaufenthalte beinhalten. Je nach Tarifmodell können Arbeitgeber oder Arbeitnehmer entscheiden, welche Leistungen sie in Anspruch nehmen.
- Die bKV bietet sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer zahlreiche Vorteile. Darunter fallen beispielsweise Mitarbeiterbindung auf der Arbeitgeberseite und eine verbesserte medizinische Versorgung auf Arbeitnehmerseite.
- Eine betriebliche Krankenversicherung ist dann sinnvoll, wenn sie zielgerichtet eingesetzt wird und die Mitarbeitenden motiviert werden, von den Gesundheitsleistungen Gebrauch zu machen.
- Die Kosten für die bKV kann jeder Arbeitgeber individuell festlegen. Drei Modelle haben sich bei den Versicherungen durchgesetzt: Bausteinmodell, Budgetmodell und Kombimodell.
- Unser Angebotsvergleich unterstützt Sie bei der Suche nach Partnern für die betriebliche Krankenversicherung - ganz unverbindlich und kostenlos mit nur wenigen Klicks.
Was ist eine betriebliche Krankenversicherung?
Die betriebliche Krankenversicherung ist eine Zusatzversicherung, die Arbeitgeber für ihre Mitarbeitenden abschließen können. Arbeitnehmer erhalten so Leistungen, die sonst nur gegen hohe Beiträge in privaten Krankenversicherungen abgedeckt sind. So profitieren Angestellte zusätzlich zu ihrer bestehenden Krankenversicherung von umfangreichen Gesundheitsleistungen.
Unternehmen, die eine betriebliche Krankenversicherung anbieten, profitieren auch selbst davon. Zum einen durch die verbesserte Gesundheit der Mitarbeitenden, zum anderen steigt die Attraktivität als Arbeitgeber sowohl für die Belegschaft als auch auf dem Arbeitsmarkt. Im Gegensatz zu bestehenden gesetzlichen Pflichten im betrieblichen Gesundheitsmanagement ist die betriebliche Krankenversicherung eine freiwillige Leistung des Arbeitgebers.
Welche Leistungen enthält die betriebliche Krankenversicherung?
Welche Leistungen in welchem Umfang und zu welchen Kosten in der betrieblichen Krankenversicherung angeboten werden, kann sich von Versicherung zu Versicherung unterscheiden. Außerdem legen Sie als Arbeitgeber fest, welche Leistungen Sie Ihren Mitarbeitenden zur Verfügung stellen bzw. aus welchen sie wählen dürfen. Das heißt, nicht alle hier genannten Leistungen können zwangsläufig in Anspruch genommen werden. Bei dem vielfältigen Angebot an betrieblichen Krankenversicherungen empfehlen wir Ihnen, Versicherungen miteinander zu vergleichen und sich fachmännisch beraten zu lassen. Ganz einfach funktioniert dies beispielsweise in unserem kostenlosen Angebotsvergleich.
Zahngesundheit
Zahnersatz und -vorsorge können teuer werden. Mit einer bKV können die Kosten erheblich reduziert werden. Die Leistungen umfassen Wurzel- und Parodontosebehandlung, Zahnvorsorge, Zahnersatz, Füllungen, professionelle Zahnreinigung und teilweise auch Bleaching.
Vorsorge
Mit altersunabhängigen Vorsorgeuntersuchungen können Krankheiten frühzeitig erkannt und behandelt werden. Zu den Leistungen der betrieblichen Krankenversicherungen können beispielsweise Gesundheits-Checks, ergänzende Krebsvorsorge, erweiterte Schwangerschaftsvorsorge, Schlaganfallvorsorge und Ultraschalluntersuchungen gehören.
Schutzimpfungen
Einige Versicherungen haben auch Reiseschutzimpfungen im Leistungskatalog. Diese kosten viel Geld und müssen in der Regel selbst bezahlt werden, sofern es keine Empfehlung der STIKO gibt. Mit einer betrieblichen Krankenversicherung können Ihnen die Kosten erstattet werden. Schutzimpfungen gibt es zum Beispiel für FSME, Hepatitis, Tollwut und Gelbfieber.
Heilpraktiker & Alternative Medizin
Mitarbeitende, die auf Heilpraktizierende und alternative Behandlungsmethoden schwören, können sich freuen, denn alternative Medizin wird je nach Leistungskatalog großzügig bezuschusst. Die betriebliche Krankenversicherung kann Therapieformen der Naturheilkunde sowie traditionelle chinesische Medizin, Homöopathie, Akupunktur, Akupressur und Osteopathie umfassen. Auch Arzneimittel können eingeschlossen sein.
Sehhilfe
Die betriebliche Krankenversicherung kann (anteilig) die Kosten für Brillen oder Kontaktlinsen übernehmen. Außerdem können Laserbehandlungen am Auge sowie refraktiver Linsenaustausch, also der Tausch einer Linse durch eine Kunstlinse, in den Leistungen enthalten sein. Teilweise wird auch Diebstahl der Sehhilfen mitversichert.
Krankenhaus
Zusatzleistungen fürs Krankenhaus ermöglichen Ihren Mitarbeitenden Behandlungen, die sonst nur Privatpatienten zustehen. Die Beiträge für Krankenhausleistungen sind zwar höher als beispielsweise für eine Auslandsreisekrankenversicherung oder Sehhilfen, dafür erhalten die Mitarbeitenden beispielsweise ein Ein- oder Zweibettzimmer oder können sich den behandelnden Arzt aussuchen. Auch eine Krankenhauswahl ist möglich.
Auslandsreisekrankenversicherung
Über die betriebliche Krankenversicherung kann oftmals auch eine Auslandsreisekrankenversicherung abgeschlossen werden. Diese enthält dann in der Regel auch einen Rücktransport.
Neben diesen Leistungen ist ein Zusatzbonus der bKV, dass in der Regel keine Gesundheitsprüfung stattfindet. Diese wird normalerweise bei privaten Krankenversicherungen durchgeführt. Wird bei einer Gesundheitsprüfung eine Vorerkrankung, chronische Krankheit oder etwas anderes festgestellt, führt das zu höheren Beiträgen oder sogar zu einer Ablehnung. Im Rahmen einer bKV müssen sich Mitarbeitende hierüber keine Sorgen machen: Selbst Vorerkrankungen sind in einer betrieblichen Krankenversicherung versichert.
Wie funktioniert eine betriebliche Krankenversicherung?
Der Arbeitgeber schließt die betriebliche Krankenversicherung für seine Mitarbeitenden ab und fungiert als Vertragspartner des Versicherers. Somit entscheiden Sie als Arbeitgeber, aus welchen Versicherungsleistungen Ihre Mitarbeitenden wählen können. Die Kommunikation hingegen findet zwischen den Arbeitnehmern und der Versicherung statt, etwa, wenn Rechnungen für Behandlungen und Medikamente eingereicht werden. Der Arbeitgeber hat somit keinen Zugriff auf sensible Daten bezüglich des Gesundheitszustandes der Mitarbeitenden.
Gruppenversicherung
Die betriebliche Krankenversicherung wird als Gruppenversicherung abgeschlossen. Damit ein Gruppenvertrag bzw. die betriebliche Krankenversicherung abgeschlossen werden kann, muss es eine Mindestanzahl an zu versichernden Arbeitnehmern geben. Die Mindestzahl variiert je nach Versicherung, in der Regel sind es fünf oder zehn Mitarbeitende.
Der Arbeitgeber kann entscheiden, ob er die bKV für die gesamte Belegschaft oder für einen bestimmten Personenkreis abschließt. Er kann auch entscheiden, ob er unterschiedliche Gruppenverträge abschließt und diese beispielsweise in langjährige Mitarbeitende, Führungskräfte oder in bestimmte Berufsgruppen einteilt. Jede Gruppe kann dann zu anderen Konditionen versichert werden. Gut zu wissen: In der Regel nicht versichert werden Praktikanten, Werkstudierende, Auszubildende und Saisonarbeiter.
Vertrag
Wer versichert werden soll, entscheidet der Arbeitgeber. Er schickt eine Liste mit allen relevanten Daten der Mitarbeitenden an die Versicherung. Diese setzt den Rahmenvertrag auf. Bei Vertragsabschluss werden im Vertrag je nach Verhandlung folgende Punkte festgehalten:
- Versicherter Personenkreis (plus ggf. Familienangehörige)
- Vertragsbeginn
- Bedingungen des Beitritts
- Tarife
- Verzicht auf Wartezeiten und Gesundheitsprüfungen
- Beitragszahlungen
- Kündigung
Verlässt ein Arbeitnehmer das Unternehmen, muss der Arbeitgeber die Versicherung darüber informieren. Auf Wunsch kann der Vertrag auf den ehemaligen Arbeitnehmer überschrieben und je nach Versicherung zu günstigen Konditionen weitergeführt werden. Hier ist entscheidend, was zuvor vertraglich vereinbart wurde.
Zur betrieblichen Krankenversicherung in 6 Schritten: So funktioniert’s
- Informieren Sie sich über die verschiedenen Möglichkeiten einer betrieblichen Krankenversicherung und vergleichen Sie Angebote miteinander. Kostenlos und unverbindlich funktioniert das beispielsweise in unserem Angebotsvergleich.
- Vereinbaren Sie einen Beratungstermin.
- Legen Sie fest, wer in Ihrem Unternehmen von der bKV profitieren soll: alle Mitarbeitenden oder nur bestimmte Gruppen?
- Entscheiden Sie, welche Leistungen oder Tarifmodelle Sie Ihren Arbeitnehmern anbieten.
- Entscheiden Sie über das Finanzierungsmodell: Zahlen Sie, die Arbeitnehmer oder soll es eine Mischform werden?
- Schließen Sie die bKV mit dem Versicherer ab.
In der Regel gibt es bei der betrieblichen Krankenversicherung nach Vertragsabschluss keine Wartezeiten. Es ist nicht unüblich, dass bei Versicherungen zunächst über einen bestimmten Zeitraum Versicherungsbeiträge eingezahlt werden müssen, bevor man von Leistungen profitieren kann. Bei der bKV können Ihre Arbeitnehmer sofort vom umfangreichen zusätzlichen Versicherungsschutz profitieren.
Welche Vor- und Nachteile hat die betriebliche Krankenversicherung?
Gute Mitarbeitende zu finden und diese langfristig an das Unternehmen zu binden, wird je nach Branche zu einer echten Herausforderung. Die betriebliche Krankenversicherung als Corporate Benefit anzubieten, kann allerdings zum Gamechanger werden. Sie bietet sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer viele Vorteile und nur wenige Nachteile.
Gibt es Nachteile bei der betrieblichen Krankenversicherung?
Auf Arbeitgeberseite steht zu Beginn ein administrativer Aufwand an. Er muss sich informieren, Beratungsgespräche führen und die Versicherung abschließen. Auch wenn es Kündigungen oder neue Mitarbeitende gibt, muss er diese Informationen an die Versicherung weiterleiten. Zudem muss sich der Arbeitgeber für ein Steuermodell entscheiden, sofern es sich um eine reguläre arbeitgeberfinanzierte bKV handelt. Hier sollte auf jeden Fall ein Steuerberater hinzugezogen werden, da es verschiedene Möglichkeiten gibt.
Für Arbeitnehmer gibt es zunächst keine Nachteile. Erst wenn sie kündigen und den Vertrag privat fortführen möchten, kann es je nach Versicherung sein, dass höhere Beiträge fällig werden, da sie nicht mehr in der bKV sind. Einige Versicherer bieten allerdings auch bei Kündigung immer noch günstigere Konditionen an, wenn der Vertrag übertragen wird. So profitieren auch ehemalige Mitarbeitende von günstigeren Beiträgen, als wenn Sie eine private Zusatzversicherung abschließen würden.
Bei Auszeiten wie einem Sabbatical oder Elternzeit ist es möglich, dass Arbeitnehmer die Versicherungsbeiträge zahlen müssen. Je nach Vertrag und Versicherung ist jedoch eine Beitragsbefreiung nicht unüblich.
Wie viel kostet eine betriebliche Krankenversicherung?
Wie viel eine betriebliche Krankenversicherung kosten soll, entscheidet jeder Arbeitgeber individuell. Die Versicherungen bieten unterschiedliche Tarifmodelle an, die sich an die Bedürfnisse der Unternehmen und der Belegschaft anpassen. Sie als Arbeitgeber wählen daraus ein passendes Modell aus und legen bei Vertragsabschluss fest, welche Tarife oder Leistungen gewünscht sind. Durchgesetzt haben sich drei Tarifmodelle. Einige Versicherungen bieten alle drei für maximale Flexibilität an, andere Versicherungen bieten eines dieser Modelle an.
Tarifmodelle
Budgetmodell
Dieses Modell erfreut sich mehr und mehr großer Beliebtheit. Die Versicherungen bieten festgelegte Budgets an, aus denen Sie das gewünschte für Ihre Mitarbeitenden auswählen. Innerhalb des Budgets können die Mitarbeitenden wiederum frei wählen, welche Leistungen sie in Anspruch nehmen wollen.
Übliche Budgets liegen bei 300, 600, 900 und 1.200 Euro pro Jahr. Entscheiden Sie sich beispielsweise dafür, jedem Mitarbeitenden ein Budget von 600 Euro im Jahr zur Verfügung zu stellen, können sie Gesundheitsleistungen bis zu 600 Euro in Anspruch nehmen und sich von der Versicherung erstatten lassen. Bei der Allianz liegt der günstige Beitrag pro Monat für dieses Budget für Sie als Arbeitnehmer bei 21,90 Euro.
Beachten Sie, dass es auch innerhalb eines Budgets Leistungsabstufungen gibt. So bietet die Allianz beispielsweise grundsätzlich „Mein Gesundheitsbudget“, „Mein GesundheitsBudget Plus“ sowie „Mein GesundheitsBudget Best“ an. Je nachdem, für welches Paket Sie sich entscheiden, zahlen Sie höhere und niedrigere Beiträge, was sich auf den Leistungsumfang auswirkt. Statt 70 Prozent für Zahnersatz werden beispielsweise im höherpreisigen Paket 90 Prozent erstattet.
Bausteinmodell
Beim Bausteinmodell können Sie einzelne Leistungen individuell miteinander kombinieren und bestimmen, welcher Schwerpunkt in der Gesundheitsversorgung gelegt werden soll. Nicht die Mitarbeitenden suchen sich die Leistungen wie beim Budgetmodell aus, sondern Sie entscheiden. Bausteine gibt es bereits ab 0,83 Euro pro Monat. Die teuersten Bausteine sind in der Regel die für Krankenhausaufenthalte (rund 20 Euro/Monat) und Zahnersatz (10 bis 20 Euro/Monat).
Kombimodell
Auch eine Kombination aus Budget- und Bausteinmodell ist möglich. Legen Sie einfach ein Budget für Ihre Mitarbeitenden fest und fügen Sie einen selbstgewählten Baustein hinzu, den Sie für unerlässlich halten.
Da es je nach Versicherung viele Preismodelle, Tarife und Pakete gibt, empfehlen wir Ihnen dringend, sich beraten zu lassen. Wir helfen Ihnen gerne mit einem kostenlosen Angebotsvergleich weiter. Füllen Sie einfach mit wenigen Klicks unser Kontaktformular aus und finden Sie eine Versicherung, die am besten zu Ihren Bedürfnissen passt.
Kann eine betriebliche Krankenversicherung als Sachbezug gewährt werden?
Ja, die betriebliche Krankenversicherung kann als Sachbezug gewährt werden. Für Sachbezüge gilt nach Einkommensteuergesetz (EStG) § 8 eine monatliche Freibetragsgrenze von 50 Euro. Innerhalb dieses Betrages müssen keine Steuern und Sozialabgaben gezahlt werden. Übersteigen die Leistungen die Freibetragsgrenze, werden sie voll abgabepflichtig.
Voraussetzung für die Steuerfreiheit ist, dass die betriebliche Krankenversicherung als Versicherungsschutz, also als Sachleistung, gewährt wird. Gibt der Arbeitgeber einen Geldzuschuss oder wird sie als geldwerter Vorteil behandelt, die der Arbeitnehmer zahlt, unterliegen die Beiträge der Steuer- und Sozialversicherungspflicht. Das kann sich nachteilig für den Arbeitnehmer auswirken. Je höher die Barauszahlung, desto höher sind in der Folge auch die Abzüge für Lohnsteuer und Sozialversicherungen.
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Wer zahlt die betriebliche Krankenversicherung?
Versicherer bieten unterschiedliche Finanzierungsmodelle an. Insgesamt gibt es drei: Unternehmen können zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerfinanzierung wählen. Aber auch eine Mischform ist möglich.
Übersicht: Anbieter für betriebliche Krankenversicherungen im Vergleich
Die Zahl der Versicherungen für bKV ist groß. Deswegen haben wir uns sechs namhafte Anbieter einmal genauer angeschaut und hinsichtlich verschiedener Leistungspunkte miteinander verglichen.
Unser Tipp: Mithilfe unseres tradingtwins-Angebotsvergleichs finden Sie maßgeschneiderte bKV-Angebote für Ihr Unternehmen.
Dieser Vergleich bietet Ihnen einen ersten groben Überblick. Wir empfehlen Ihnen, sich in den Tarifdetails der Versicherungen genauer zu informieren und Beratungsgespräche zu führen. Beispielsweise gelten für bestimmte Leistungen oder Tarife doch Wartezeiten oder Gesundheitsprüfungen, die nicht sofort ersichtlich sind. Dies gilt es im Zweifel zu erfragen.
Welche Qualitätskriterien gibt es bei der Auswahl der Versicherung?
Wir haben uns sechs Versicherungen angesehen, doch die Zahl der Versicherungen, die betriebliche Krankenversicherungen anbieten, ist weitaus höher. Zudem wächst das Angebot weiter, da sich viele Arbeitnehmer Benefits wie Gesundheitsleistungen wünschen und wertschätzen.
Damit Sie unter den vielen Versicherungen und Tarifen die richtige Auswahl treffen, können Ihnen bestimmte Qualitätskriterien helfen. Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung führt regelmäßig ein bKV-Kompetenz-Rating durch. Es testet in den Kategorien Beratung, Vertragsgestaltung, Service & Verwaltung und Produktportfolio. Diese vier Bereiche können Sie für sich heranziehen und hinsichtlich folgender Punkte überprüfen:
Beratung
- Wird Ihnen erklärt, wie eine bKV eingerichtet wird?
- Haben Sie einen festen Ansprechpartner?
- Können Sie alle Fragen stellen?
- Beantwortet die Versicherung die Fragen transparent und verständlich?
Vertragsgestaltung
- Gibt es bestimmte Tarife für die bKV?
- Werden bestimmte Branchen oder Arbeitgeber ausgeschlossen?
- Werden Wartezeiten generell erlassen?
- Sind laufende Behandlungen mitversichert?
- Verzichtet der Anbieter generell auf eine Gesundheitsprüfung?
Service & Verwaltung
- Gibt es die Möglichkeit, Rechnungen digital einzureichen?
- Lassen sich administrative Aufgaben wie An- und Abmeldung von Mitarbeitenden online erledigen?
- Erhalten Sie Hinweise zum Steuerrecht?
Produktportfolio
- Wie leistungsstark sind die Tarife?
- Gibt es Möglichkeiten, die Tarife frei zu kombinieren?
Abgesehen davon sollten Sie sich die Bonität und die Kennzahlen der Versicherung ansehen. Die vermeintlich besten Konditionen nützen nichts, wenn die Versicherung kurz vor der Insolvenz steht oder regelmäßig die Versicherungsbeiträge erhöht.
Wann und für wen ist eine betriebliche Krankenversicherung sinnvoll?
Grundsätzlich ist es hinsichtlich all der genannten Vorteile sinnvoll, eine bKV anzubieten. Dennoch sollte sie differenziert betrachtet werden.
Für Arbeitgeber
Für Arbeitgeber entstehen Kosten, die sich am Ende auszahlen sollten. Eine betriebliche Krankenversicherung ist dann sinnvoll, wenn sie auch genutzt wird und einen Mehrwert bringt. Daher unsere Tipps für Sie:
- Achten Sie bei Vertragsabschluss darauf, dass sich die Leistungen nicht mit denen der gesetzlichen Krankenkassen doppeln. Beispiel Krankenhaus: Handelt es sich nicht um einen Notfall, gilt in Deutschland grundsätzlich das Prinzip der freien Arzt- und Krankenhauswahl. Auch bieten viele gesetzliche Krankenkassen Zusatzleistungen wie Zuschüsse zu alternativen Heilmethoden, zur professionellen Zahnreinigung und Reiseimpfungen an. Damit Sie Ihre Belegschaft erreichen und Ihre Beiträge nicht verpuffen, machen Sie vor Vertragsabschluss beispielsweise eine Umfrage, welche Art von Zusatzleistungen gewünscht sind.
- Setzen Sie Ihre bKV zielführend ein, vielleicht unterstützend zu Ihrem betrieblichen Gesundheitsmanagement. Wenn die Mitarbeitenden die Leistungen falsch oder gar nicht nutzen, profitieren sie gesundheitlich zu wenig davon und Sie zahlen die Beiträge umsonst.
Für Arbeitnehmer
Arbeitnehmer profitieren nicht nur von Zusatzleistungen, die sonst Privatversicherte in Anspruch nehmen würden. Beschäftigte mit Vorerkrankungen, chronischen Erkrankungen oder gesundheitlichen Einschränkungen hätten ohne die bKV kaum Möglichkeiten, private Zusatzversicherungen abzuschließen. Durch die Gesundheitsbefragungen werden sie per se ausgeschlossen oder mit horrenden Tarifen belegt. Durch die betriebliche Krankenversicherung können sie kostenlos und ohne Gesundheitsbefragung von den Zusatzleistungen ergänzend zu den Leistungen der GKV profitieren. Auch Familienmitglieder können je nach Versicherung (kostengünstig) mitversichert werden.
Bei Vertragsabschluss sollte allerdings darauf geachtet werden, wie die Konditionen bei Kündigung, Renteneintritt etc. sind. Im Zweifel ist die bKV nicht übertragbar und eignet sich nur für Mitarbeitende, die eine lange Beschäftigungsdauer im Unternehmen anstreben.
Sie fragen, tradingtwins antwortet: Alle Fragen zur bKV
Warum ist eine betriebliche Krankenversicherung günstiger als individueller Zusatzschutz? Ab wie vielen Mitarbeitern kann ich eine betriebliche Krankenversicherung abschließen? Diese und weitere Fragen beantworten wir Ihnen hier!
Ist eine betriebliche Krankenversicherung Pflicht?
Eine betriebliche Krankenversicherung ist eine freiwillige Leistung des Arbeitgebers. Es besteht keine Pflicht, diese anzubieten.
Ab wie vielen Mitarbeitenden kann ich eine betriebliche Krankenversicherung abschließen?
Das hängt vom Tarif und der Versicherung ab. In der Regel kann ein sogenannter Gruppenvertrag ab fünf Mitarbeitenden abgeschlossen werden. Bei wenigen Versicherungen ist bereits eine bKV ab drei Mitarbeitenden möglich. Einige Versicherer bieten zwar eine betriebliche Krankenversicherung ab fünf Mitarbeitenden ab, bestimmte Leistungen werden jedoch erst ab zehn oder 20 Mitarbeitenden gewährt.
Was passiert mit der betrieblichen Krankenversicherung, wenn ein Mitarbeiter kündigt, in Rente geht oder die Firma insolvent wird?
Es gibt drei mögliche Szenarien, wie es mit der betrieblichen Krankenversicherung weitergeht. Der Grund, warum der Mitarbeitende das Unternehmen verlässt, spielt keine Rolle.
- Der Vertrag wird vom Arbeitgeber auf den ehemaligen Mitarbeitenden überschrieben. Er kann die Zusatzversicherung in der Regel auf eigene Kosten weiterführen. Häufig muss dazu keine Gesundheitsprüfung durchgeführt werden, möglicherweise werden die Konditionen angepasst.
- Der Arbeitnehmer fängt bei einem neuen Arbeitgeber an, der eine bKV mit identischen Konditionen anbietet. Der Vertrag kann dort fortgeführt werden.
- Besteht von Seiten des Arbeitnehmers kein Bedarf, den Vertrag weiter fortzuführen, wird dieser vom Arbeitgeber gekündigt.
Was passiert bei Elternzeit, Sabbatical oder einer längeren Krankheit mit der betrieblichen Krankenversicherung?
Versicherungen bieten Tarife mit einer Beitragsbefreiung an. Als Arbeitgeber zahlen Sie einen Zuschuss zu den normalen Beiträgen. Entscheiden Sie dafür, greift beispielsweise in der Elternzeit die Beitragsbefreiung. Die Versicherung übernimmt sozusagen in der entgeltfreien Zeit die Beiträge, Ihre Mitarbeitenden profitieren aber trotzdem weiter von den Zusatzleistungen.
Warum ist eine betriebliche Krankenversicherung günstiger als individueller privater Zusatzschutz?
Dadurch, dass eine bKV immer als Gruppenversicherung abgeschlossen wird, kann von den Versicherungen ein „Mengenrabatt“ vergeben werden. So sind die Kosten deutlich günstiger, als wenn eine Einzelperson eine Zusatzversicherung abschließen würde. Außerdem entfallen mögliche Beitragszuschläge, da eine Gesundheitsprüfung in der Regel nicht stattfindet.
Wer kann in der betrieblichen Krankenversicherung versichert werden?
In der Regel können alle Arbeitnehmer in der betrieblichen Krankenversicherung versichert werden, die gesetzlich, aber auch privat krankenversichert sind. Zudem müssen die Mitarbeitenden einen unbefristeten Arbeitsvertrag haben. Nicht versichert werden normalerweise Saisonarbeiter, Azubis, Praktikanten und Werkstudierende.
Erhält der Arbeitgeber Einsicht in die Gesundheit des Mitarbeiters?
Nein. Der Arbeitgeber schließt lediglich den Vertrag mit der Versicherung ab. Die restliche Kommunikation findet zwischen Mitarbeitenden und der Versicherung statt. Der Arbeitgeber erhält keine Einsicht in die Gesundheitsakte.
tradingtwins informiert: Welche Mitarbeiterbenefits gibt es?
Tankgutscheine, Essenszuschüsse, betriebliche Altersvorsorge & Co. - Mitarbeitervorteile werden immer beliebter. Es gibt eine große Auswahl an Benefits. Wir haben die Beliebtesten für Sie zusammengefasst.
Tankgutscheine für Mitarbeiter / Mobilitätszuschüsse
Ob Tankgutscheine, Dienstfahrrad oder Zuschuss zur Nutzung des ÖPNV - es gibt unterschiedliche Möglichkeiten Mitarbeitende in Ihrer Mobilität zu fördern.
Warengutscheine
Gutscheine für Mitarbeiter ermöglichen Arbeitgeber- und Arbeitnehmer große Flexibilität. Hier wird monatlich ein Gutschein ausgestellt, den Mitarbeitende je nach Bedarf flexibel verwenden können. Beispielsweise in Drogerie- oder Supermärkten oder bei Online-Händlern.
Gesundheit
Sport kann einen wichtigen Ausgleich zum (Arbeits-)Alltag darstellen. Daher ist die Übernahme der Kosten einer Mitgliedschaft im Fitnessstudio ein beliebtes Benefit. Belaufen sich die anfallenden Kosten hier auf unter 50 Euro pro Monat, gilt dies als steuerfreier Sachbezug.
Essenszuschüsse
Essensgutscheine für Mitarbeitende zählen ebenfalls zu beliebten freiwilligen Zusatzleistungen. Egal, ob es sich hierbei um ein Mittagessen in der firmeninternen Kantine oder um die Ausstellung von Verpflegungsgutscheinen handelt.
Betriebliche Altersvorsorge (bAV)
Für viele Mitarbeitende ist die betriebliche Altersvorsorge ein besonders wichtiges Benefit. Hier kann sich der Arbeitgeber an dem Aufbau einer Betriebsrente beteiligen oder diese übernehmen. Wichtig zu wissen: Wenn Sie als Arbeitnehmer oder Arbeitnehmerin in die betriebliche Altersvorsorge einzahlen, profitieren Sie von Förderungen durch den Staat.
Betriebliche Krankenversicherung (bKV)
Auch die betriebliche Krankenversicherung zählt zu den besonders gern gesehenen Mitarbeiterbenefits: Hier werden die Beiträge der Krankenversicherung ganz oder teilweise vom Arbeitgeber übernommen. Ist dies der Fall, profitieren Mitarbeitende oftmals von Zusatzleistungen.
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